Patientenzentrierte Versorgung lässt noch zu wünschen übrig: Digitalisierung würde für Verbesserung sorgen

Die Überwindung von sektoralen Grenzen, insbesondere bei der Behandlung von Menschen mit seltenen chronischen Erkrankungen, steckt noch immer in den Kinderschuhen und stößt bei den Leistungserbringern auf zu viele Barrieren.

Die Komplexität seltener Erkrankungen erfordert eine interdisziplinäre und sektorenübergreifende Informations-Versorgung, die an den Bedürfnissen des Patienten ausgerichtet ist. Die erforderliche Personalisierung im Gesundheitswesen kann neben der klassischen medizinischen Versorgung aus meiner Sicht nur durch eine geeignete Informationstechnik und die damit verbunde Informationstechnologie vorangetrieben werden. Geeignete Technologien sind vorhanden, aber die Vernetzung innerhalb der Leistungserbringer stößt an ihre Grenzen.

Patienten mit seltenen und chronischen Erkrankungen haben besondere Bedürfnisse. Viele dieser Patienten machen über die Zeit frustrierende Erfahrungen. Sei es, dass es keine etablierten Standards bei der Diagnose und Behandlung gibt, oder schlichtweg der interdisziplinäre Austausch auf der Ebene der Leistungserbringer nicht funktioniert. Zudem ist es noch immer schwer, dass Kliniken und Forschungseinrichtungen auf verlässliche Patientendaten zugreifen können.

Die Digitalisierung bietet hervorragende Möglichkeiten zur Verbesserung der Patientenversorgung, nur werden sie zum Teil nicht oder nur wenig genutzt. Gründe dafür gibt es genug: mangelnde technische Infrastrukturen bei der gesicherten Datenübertragung, keine einheitlichen IT-Standards, keine Regelungen für die Kostenübernahme, und, und, und.

Gefragt sind also Konzepte, die vor allem Vorteile für die Patienten bieten, aber auch alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen miteinbeziehen. Ein erfolgreicher und moderner Klinikbetrieb wird in Zukunft nur über passgenaue IT-Lösungen gehen, die die zukünftigen Anforderungen von Patienten und allen Partnern im Gesundheitswesen erfüllt. Dabei müssen die einzelnen Leistungserbringer aber kooperative Fähigkeiten aufbauen und vertiefen. Dies ist für einige Kliniken aber nach wie vor ein Problem, da in der Vergangenheit eher das “Abschottungsprinzip” die Regel war.

Bleibt zu wünschen, dass die Regierungsorganisationen hier schnell die gesetzlichen Weichen stellen, damit die Versorgung im modernen Gesundheitswesen auch wirklich patientenzentiert und patientenorientiert erfolgen kann.

Ein Beitrag von Frank Bergs

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